Haus 13

Haus 13

Schmehausen Hausnummer 13, in der Kirchspielgemeinde Uentrop- Haaren- Schmehausen, im Dezember 1983

Hausstelle: Heinrich Horstmann gt. Kattenbusch, Bauer u. Gastwirt vormals Kothe

Haus Nr.: 13

Standort: Bis 1959 (Abbruch)

Flurbezeichung: Am Ostende, Flur 3.

Auf der Südseite des Hellweges, heute Lippestr., etwa 600m östlich der Einmündung der ehem. Lindenstr., heute Siegenbeckstr., in den Hellweg und gegenüber der Hausstelle Ludolf Schulze, später Kettermann, Hsnr. 10, gelegen. Rechter Nachbar Hausstelle Wilhelm Schwarze gt. Löcke, Hsnr. 9, linker Nachbar, Hausstelle Karl Lettmnann, Hsnr. 27, etwa 100m entfernt.

Beschreibung: Landw. Anwesen, Kotten, mit Gastwirtschaft, Haltestelle der Ruhr- Lippe-Eisenbahn. In 2-geschossiges, mittelgroßes Ziegelfachwerkhaus in O.W- Richtung mit Krüppelwalmdach. O= Gastraum W= Dehle mit Stallungen mit Mistfall auf der Westseite (ummauert), hier befand sich ein Stehpissoir für die Gäste in der Abmessung 0,9 m x 1,4m, offen. Haustür, gleichseitig Eingang zur Wirtschaft, an der Nordseite, ebenso die Dehlentür, 4-teilig, ohne Vorschöpsel.

Maß: Länge 13,15m, Breite 9,1m

Der Innenhof, erreichbar mittels der Dehlendurchfahrt, war links von einem Ziegelfachwerkgebäude mit Giebeldach in N/S- S/W Richtung begrenzt, unten Speicher und Holzstall, darüber ein Saal für Festlichkeiten und Vereinsversammlungen. An der N/O-Ecke sich ein Treppenaufgang.

Saal 80,08qm groß. Maße: Länge 11,2m    Breite: 7,15m

Auf der rechten Hofseite ein Stallgebäude in Ziegelfachwerk und mit Giebeldach in N/S-S/W-  Richtung. Ein Abort (Plumsklo) an der N/O- Eck 1x1m. Am vorgenannten Stallgebäude. D.h. über die gesamte Breite des S/W- Giebels und darüber hinaus nach S/O, war eine massive Scheune angebaut, mit Spitzgiebel etwa S/O-N/W- Richtung.

In der Akte des Amtes Rhynern, Nr. 4108, m Stadtarchiv befindlich, gehen aus einer anliegenden Zeichnung die o.g. Daten hervor. Im östlichen Obergeschoss des Hauses ist u.a. in der gesamten Breite ein Saal mit 48,78qm ein gezeichnet. Der Saal im Nebengebäude (s.o.) hat eine Größe von 80,08qm.

Zufahrt :Direkter Anlieger am Hellweg, heute Lippestraße. Außerdem hatte der Hof eine Einfahrt von einem Weg welcher zwischen dem Grundstück und dem Nachbarn Schwarte gt. Löcke, später Windhövel, verlief.

Geschoßhöhe: unten 2,35m und oben 2,32m

Größe: Landwirtschaft 1940 03,85,58 ha, 928 lt. Akte Amt Rhynern, Nr. 1021 6 ha 4 ar   26qm

Viehhaltung: Als Nebenerwerb 1940/50, 4 Kühe, 6 Schweine, 15 Hühner, 2 Pferde

Sonstiges:  Ein Ziehbrunnen u. ein Backofen. Der Hausgarten lag an der Ostseite des Hauses. Die Hausstelle Nr. 13 hatte in der Vergangenheit in der Reihenfolge nachstehende Besitzer: Kockerbeck, Schwenker, Sträter, Kothe und Horstmann gt. Kattenbusch. Horstmann erwarb das landw. Anwesen mit Gastwirtschaft (frühere Bezeichnung Schank- und Gastwirtschaft) von Kothe.

Lt. Akte Rhynern N. 4108, erhielt bzw. wurde die Konzession am 18. Juli 1913 dem Wilhelm Horstmann gt. Kattenbusch und am 3. April dessen Sohn Heinrich erteilt. Die Gastwirtschaft wird lt. Konz.- Antrag seit über 200 Jahren im Haus betrieben. Tradition in der Gastwirtschaft war das jährliche Preiswürfeln, das so genannte „Köl´sche Würfeln“. Hierbei konnten Milchbrötchen und Korinthen (Stuten) gewonnen werden. Es war ein beliebtes Spiel für junge und alte Leute aus dem Kirchspiel, d.h. Uentrop Haaren und Schmehausen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Gastwirtschaft war zunächst die Haltestelle der Ruhr-Lippe-Kleinbahn (s.Zt. noch von Uentrop bis Soest schmalspurig), nach dem Bau der Autobahn und der Gleisumlegung lag der Haltepunkt hinter der Gastwirtschaft, die Eisenbahn in Normalspur geändert, nannte sich Ruhr-Lippe-Eisenbahn. Heinrich Horstmann gt. Kattenbusch in den 1940 1950-er Jahren nebenbei für das Elektrizitätswerk Uentrop tätig. Er transportierte per Pferdefuhrwerk (2 Pferde) Leitungsmasten (Gitter Holzmasten) in die 28 angeschlossenen Ortschaften des E- Werks, s. Zt. Gab es nur Freileitungen. Heinrich Horstmann gt. Kattenbusch verkaufte als erster Schmehausener seinen Besitz am 10.10.1956 an die VEW Dortmund und erwarb neuen Besitz in Hamm- Heessen, Langhövel 5.